Warum ist euch die Kampagne wichtig?
Für das autonome Frauenhaus Dorsten ist die Kampagne wichtig, weil Frauen und Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft einen Schutzraum benötigen, an dem sie erstmal sein dürfen und zur Ruhe kommen können. Der Zugang zu Schutz muss kostenfrei und barrierearm sein. Schutz zu erhalten sollte nicht als Privileg sondern als Recht eines jeden Menschen betrachtet werden. Dazu gibt es bereits gesetzliche Grundlagen, dessen Umsetzung wir fordern.
Was ist eure größte Hürde?
Für uns ist gerade die größte Hürde, dass wir immer wieder Anfragen haben von Frauen, die keine Finanzierung ihres Schutzplatzes erhalten, da sie keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Sie kommen beispielsweise aus einem EU-Land und sind im Rahmen der Freizügigkeit mit ihrem Partner hier in Deutschland. In ihrem Herkunftsland haben sie kein soziales Netz, das sie auffangen könnte und die Kinder sind hier bereits gut integriert und haben keine Berührungspunkte mit dem Ursprungsland. Eine Rückkehr würde eine Entwurzlung bedeuten.
Es ist immer wieder schwierig zu entscheiden, welcher Frau und mit wie vielen Kindern wir, basierend auf Spendengeldern Schutz bieten wollen und können.
Besonders schwierig ist es dann auch unter eben diesen Bedingungen eine Zukunftsperspektive für die Frauen und ihre Kinder zu entwickeln.
Diese Unsicherheit darf für Frauen kein Grund sein, sich aus Angst, zurück in die Partnerschaft zu begeben. Dieser Schritt ist weder für das Wohl der Frau noch für das Wohl der Kinder haltbar.