Über Uns

Die Landesarbeitsgemeinschaft NRW e.V. (LAG NRW) ist ein Zusammenschluss von 25 autonomen Frauenhäusern in NRW, welche konfessionell und parteipolitisch unabhängig und selbstverwaltet arbeiten.

Bild Mit Kampagnen Banner 2023
Wer steckt hinter der Kampagne?

Die Landesarbeitsgemeinschaft

Das übergeordnete Ziel der LAG Autonomer Frauenhäuser NRW (LAG) ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in NRW voranzubringen. Die LAG setzt sich für verbesserten Schutz und umfassende Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder ein. Hierzu gehört eine gesicherte und auskömmliche Finanzierung der Frauenhäuser. 

Die LAG bringt ihre Erfahrungen und ihre Expertise aktiv in politische Gremien auf Landesebene ein. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird Gewalt gegen Frauen in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. So wird die Öffentlichkeit für die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Gewalt sensibilisiert. Auf diese Weise trägt die Landesarbeitsgemeinschaft zu einer Verbesserung der Situation von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern bei.

Unsere Arbeit

Autonome Frauenhäuser

Autonome Frauenhäuser bieten gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern sowohl Schutz wie Unterstützung. Gewalt gegen Frauen wird hierbei nicht als individuelle Notlage verstanden, sondern als Menschenrechtsverletzung. Das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder ist von gesetzlichen Rahmenbedingungen, gesellschaftlichen Wertevorstellungen und vielen weiteren Faktoren abhängig. Daher verstehen sich Autonome Frauenhäuser nicht nur als Schutz- und Unterstützungseinrichtungen, sondern setzen sich auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Rechte der Betroffenen ein.

Seit Ende der 70er Jahre finden gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder schnell und unbürokratisch Schutz und Unterstützung in Autonomen Frauenhäusern. Die Frauenhäuser sind Tag und Nacht erreichbar. Die Adresse ist anonym.

Den betroffenen Frauen wird eine ganzheitliche Beratung angeboten. Zentral ist zunächst die Stabilisierung in einer Krisensituation. Darüber hinaus werden rechtliche und materielle Grundlagen geklärt und die persönlichen Ressourcen werden gestärkt. Auch Mädchen und Jungen werden in ihrem individuellen Bedarf wahrgenommen und unterstützt.

Häufig gestellte Fragen

Sie haben noch mehr Fragen zu dieser Kampagne oder der Arbeit der Frauenhäuser? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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Die durchschnittliche Dauer des Frauenhaus-Aufenthaltes beträgt 3 Monate. In dieser statistischen Größe ist eine Verweildauer von wenigen Tagen und einem Jahr enthalten. Die Verweildauer ist von vielen Komponenten abhängig. Zum Beispiel dem aktuellen Wohnungsmarkt, der Kinderanzahl, der Komplexität der Probleme etc.

Die quantitative Verteilung der Frauen im Frauenhaus entspricht in etwa der Verteilung der zahlenmäßig in Deutschland lebenden Nationalitäten.
Grundsätzlich suchen mehr Frauen mit Migrationshintergrund Schutz im Frauenhaus als deutsche Frauen. Migrantinnen haben deutlich seltener Zugang zu anderen Schutzmöglichkeiten und leben häufiger in prekären Lebenssituationen.

Frauenhäuser nutzen zum Schutz der Bewohnerinnen eine Postfachadresse. Telefonisch sind alle Frauenhäuser über eine Notrufnummer rund um die Uhr für Frauen in Not zu erreichen.

Ja. Im Frauenhaus leben sowohl alleinstehende Frauen, wie Mütter mit ihren Kindern.

NRW verfügt über 12 Männerschutzwohnungen mit insgesamt 25 Plätzen für schutzbedürftige Männer.

Der Betrieb eines Frauenhauses kostet Geld. U.a. fallen Personal-, Miet- und Sachkosten an. Das Land NRW gewährt dabei eine Regelförderung der Frauenhäuser. Diese deckt ca. 55 bis 65 % der anfallenden Kosten. Die Restkosten werden über sogenannte Tagessätze, kommunale Zuschüsse und Spenden gedeckt. Die Tagessätze variieren von 20 bis 100 Euro pro Person, also auch für jedes Kind. Anstatt einer geforderten pauschalen Finanzierung der Frauenhäuser, werden die gewaltbetroffenen Frauen durch die Tagessätze aktuell selbst für die Finanzierung ihres Frauenhausplatzes verantwortlich gemacht. Die Tagessätze können oftmals über die Sozialleistungsträger finanziert werden. Je nach Situation der Frau (z.B. Studentin, ungesicherter Aufenthalt) ist dies jedoch nicht möglich. Zu den genannten Kosten kommt in der Regel eine Nebenkostenpauschale für den Energieverbrauch. Trotz der oftmals prekären Finanzierungslage der Frauenhäuser, bemühen sich die Frauenhaus-Mitarbeiterinnen, gemeinsam mit der Bewohnerin einen Weg zu finden, die Kosten für den Frauenhausaufenthalt aufbringen zu können.

Das Land NRW gewährt eine Regelförderung der Frauenhäuser. Diese deckt ca. 55 bis 65 % der anfallenden Kosten. Die Restkosten werden über die genannten Tagessätze, kommunale Zuschüsse und Spenden sowie von den Eigenanteilen der Bewohnerinnen weitestgehend gedeckt.

Autonome Frauenhäuser arbeiten partei- und religionsunabhängig, selbstverwaltet und sind um so wenig Hierarchien wie möglich bemüht.

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Erfahrungsberichte

Mitarbeiterinnen aus Frauenhäusern berichten

  • Das fühlt sich so an, als würde ich einer verletzten Person die 1. Hilfe verweigern.

    „Jede Frau sollte einen Anspruch auf Schutz haben, um ein lebenswertes Leben aufbauen zu können. Wie soll ich einer hilfesuchenden Frau erklären, dass sie weiterhin in ihrem gewaltausübendem Umfeld bleiben muss? Das fühlt sich so an, als würde ich einer verletzten Person die 1. Hilfe verweigern. Es müssen mehr Plätze geschaffen und die Finanzierung von Frauenhäusern gesichert werden."

    Mitarbeiterin

    Frauenhaus

  • ...weil in unserem Haus alle Plätze belegt sind

    „Fast täglich rufen bei uns Frauen an, für die es oft ein sehr großer Schritt ist, sich an uns zu wenden und nach Unterstützung und Schutz zu fragen. Für die Frauen ist es oft mit sehr viel Mut verbunden, sich selbst einzugestehen, dass die Gewaltsituation zuhause so nicht weitergehen kann. Danach ändert sich oft ihr komplettes Leben. Diesen Frauen im Moment des Muts nicht direkt einen sicheren Zufluchtsplatz anbieten zu können, weil in unserem Haus alle Plätze belegt sind, ist ein sehr belastendes Gefühl. Es wird dann gehofft, dass die Frau die Kraft besitzt weiterzusuchen und dass sie zeitnah woanders einen sicheren Schutzplatz finden wird."

    Beatrice

    Frauenhaus Oberhausen

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